1641 – 1692
Ein Zeit- und Augenblick ist
alle Lust der Welt.
Ein Schaum, ein Traum und Tand
was unser Fleisch ergötzet.
Was man vorhin als groß und
köstlich hat geschätzet,
Mit thöricht-eitlem Wahn, das
fliht, verswind und fällt,
Wi Staub und Spreu verstaubt;
wan man sich nun gesellt
Und daß genossen hat, was uns
hernach verletzet,
Und in vihl tausend Kwaal und
ewigs Leiden setzet,
Dann siht man, doch zu spaht,
wornach man hat gestellt.
Ach! könt ichs jede Stund,
ach! möcht ichs stets bedenken,
Wi wär ich so beglükkt und
woll mit Gott daran!
Hilff mir hizu, mein Heil,
Hertz Muht und Sinnen lenken,
Daß ich in deiner Lust, mag
flih’n der Wollust Bahn,
Daß ich zu dir mich halt’ und
Sünd und Welt verachte,
Und Jesu, bloß nach dir und
deiner Wollust trachte!